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Brief vom 15. März 1701

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Amalie Elisabeth zu Pfalz


126.


[219]

A mad. Amelie Elisabeth, raugraffin zu Pfaltz, a Franckfordt.

Marly den 15 Merts 1701.
Hertzliebe Amellisse, ob es zwar noch kein 8 tag ist, daß ich Eüch einen großen brieff geschrieben habe, so kan ich doch den abé de Thesseut nicht weg ziehen laßen, ohne Eüch zu schreiben. Ich weiß aber nicht viel zu sagen. Daß man meint, daß der könig in Engellandt, so zu St Germain ist, zwey attaquen von dem schlag gehabt undt baldt nach Bourbon wirdt, daß waßer dort zu drincken, da fragt Ihr wenig nach; daß wir heütte den hirsch gejagt undt nicht gefangen, da ist Eüch auch wenig ahn gelegen, undt sonsten weiß ich nichts; den abé de Thesseut wirdt Eüch schon verzehlen, wie alles hir ist. Man spricht von nichts alß krieg undt kriegsgeschrey nun, welches gar nichts ahngenehmes ist. Adieu, liebe Amelisse! Ich ambrassire Eüch von hertzen undt versichere Eüch, daß ich Eüch allezeit lieb behalte.
[220] P. S.
Louisse brieff ist größerer, alß der Ewere, weillen ich auff 3 von ihren brieffen andtworte.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 15. März 1701 von Elisabeth Charlotte an Amalie Elisabeth zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 1 (1867), S. 219–220
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d01b0126.html
Änderungsstand:
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