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A mad. Louisse, raugräffin zu Pfaltz, a Hannover.
Versaille den 12 Mertz 1702.
Hertzlieb Louise, wie kompts, daß Ihr madame de Segure
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Monbron madame de Leure nent? So heist sie ja gar nicht. Die
gutte fraw scheindt alt undt ist es auch in der that; den sie ist
viel älter, alß ich. Sie war schon eine gestandene jungfer, wie
ihr bruder, der Stubenvoll, haußhoffmeister wardt, undt ich war
ein recht kindt. Sie muß auffs wenigst nach meiner rechnung
ein jahr 8 oder 9 älter sein, alß ich, undt wie Ihr woll wist,
so werde ich im Mayen 50 jahr alt werden. Sie bezeugt mir in
ihrem schreiben eine große freüde, Eüch beyden zu sehen. Der
gutten fraw von Harling todt ist mir recht zu hertzen gangen.
Es macht mich gantz trawerig, undt ob der gutten frawen zwar
woll geschehen, indem sie niemahlen recht hette geneßen
können undt nur gelitten hette, so ist es doch allezeit betrübt, gutte
freünde zu verliehren. Ich glaube, daß es I. M. der königin in
Preussen auch wirdt leydt geweßen sein; den die gutte fraw hatte
sie auch sowoll alß mich erzogen. Die umbständen von der gutten
frawen todt weiß ich nicht. Ich bitte, sagt mirs doch! Ich sage von
hertzen amen auff den gutten wünsch, so Ihr, liebe Louisse, vor
ma tante conservation thut. Wolte gott, ich könte durch meinen
todt ma tante unsterblich machen! ich würde ohne mühe gleich
sterben. Es ist offt sehr gefährlich, den husten zu negligiren; ich
habe leütte dran sterben sehen. Es ist ein glück, einen gutten
humor zu haben; den daß stehet nicht allezeit bey unß. Ich erinere
mich deß spils a la guere nicht mehr; gar zu hart zu schlagen in
spielger, da ist doch kein spas bey undt macht leicht händel unter
die cavalirs. Hettet Ihr, lieb Louisse, nicht gesagt, daß ein
fehler in Ewerm brieff, ich were es nicht war geworden. Die
verfluchte pfaffen zu Rom haben mir meinen proces gantz verliehren
machen, aber die sentens ist, gott lob, so doll auffgesetzt, daß man
versichert, daß man sie vor nul kan passiren machen; also helt
man hir die sach noch nicht zum endt, ich aber werde daß endt
von dem proces woll mein leben nicht sehen. In gottes nahmen!
wens meinen kindern nur zu gutt kompt, bin ich schon zufrieden.
Ich muß heutte noch zwey oder 3 brieffe schreiben, kan Eüch also
vor dießmahl nichts mehr sagen, liebe Louisse, alß daß ich [Euch]
allezeit recht lieb behalte.
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