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Brief vom 26. April 1703

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


192.


[323]

A mad. Louise, raugräffin zu Pfaltz, a Franckfort.

Marly den 26 April 1703.
Hertzliebe Louisse, ma tante, der fraw churfürstin, paquet ist [324] mir erst gestern zu händen kommen sambt Ewerm lieben brieff vom 11 April. Es ist mir leydt, daß Ihr nicht lenger bey ma tante habt bleiben können; den sie hatt wenig geselschafft nun, drumb ist es mir desto leyder, undt hatt Eüch gern bey sich. Spatziren kan I. L. nichts schaden; es were viel ungesunder, wen sie nicht exercitzien theten. Ich sagen von hertzen amen zu dem wunsch, so Ihr thut, I. L. wider in ein par monat in volkommener gesundtheit zu finden. Ihr werdt woll thun, Eüch braff zu eyllen, umb desto geschwinder wider zu kommen. Ich glaube, daß es Amelisse eine große freüde sein wirdt, Eüch die par mondt wider bey sich zu haben. Ich bin fro, daß man Eüch zu Hannover so lieb hatt. Hiemitt ist Ewer brieff in eyll beantwordet. Ich muß nüber in den salon, wo man die englische königliche personnen entpfangen wirdt, kan derowegen vor dißmahl nichts mehr sagen, alß daß ich Eüch undt Amelisse von hertzen ambrassire undt Eüch recht lieb behalte.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 26. April 1703 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 1 (1867), S. 323–324
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d01b0192.html
Änderungsstand:
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