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Brief vom 16. September 1703

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


197.


[329]

A mad. Louise, raugräffin zu Pfaltz, a Luxeburg.

Versaille den 16 September 1703.
Hertzliebe Louisse, ich habe einen großen brieff ahn ma tante, die fraw churfürstin, geschrieben, werde Eüch also nicht lang entreniren[1] können; den mein kopff ist noch schwach von den 80 ontzen bludt, so ich verlohren, daß mir daß hirn gleich schwindelt, wen ich nur ein wenig leütte sehe undt reden höre. Gott seye danck, daß ma tante sich noch woll befindt, undt erhalte dieselbe viel undt lange jahren in gesundtheit! Daß sie einige stunden oder tagen traweriger sein, ist gewiß, wen I. L. zeit haben, ahn dero unglück mehr zu gedencken. Gott der almächtige wolle I. L. starcken undt beystehen! Adieu! Ich kan nichts mehr sagen, mein kopff thut mir wehe. Ich behalte Eüch allezeit von hertzen lieb.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 16. September 1703 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 1 (1867), S. 329
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d01b0197.html
Änderungsstand:
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