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Brief vom 10. November 1707

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Amalie Elisabeth zu Pfalz


387.


[048]

A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Hernhaussen.[1]

Marly den 10 November 1707.
Hertzliebe Amelise, vergangen montag habe ich Ewern lieben brieff vom 28 October bekommen. Daß ich zu Fontainebleau nicht geschrieben, ist kein andere ursach, alß daß ich keine zeit gehabt die 14 tag, daß der englische hoff dort geweßen, undt hernach bin ich kranck worden, also nicht eher schreiben können, alß biß wir wider hir, da ich den gleich geschriben. Aber es schlecht 8, ich muß eyllen, nur noch sagen, daß ich dem Poln Branescki sagen werde, wen ich ihn zu sehen bekomme, alles guts, so Ihr mir von ihm sagt. Mein sohn ist wider kranck geweßen, daß setzt mich in sorgen. Der krieg ist eine verfluchte sach, ich bins müde. Ich fürchte, wir werden noch lang hir bleiben. Daß fieber stost alleweill die duchesse de Bourgogne ahn. Wir haben heütte morgen 2 hirsch gefangen, woll gejagt. Es wundert mich, daß Louisse mein paquet noch nicht bekommen, worinen ich ihr essence undt recept vor ihre augen schicke. Ambrassirt sie von meinetwegen undt seydt versichert, daß ich Eüch beyde recht lieb behalte!
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 10. November 1707 von Elisabeth Charlotte an Amalie Elisabeth zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 48
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0387.html
Änderungsstand:
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