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Brief vom 28. April 1712

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


546.


[274]

A mad. Louise, raugräffin zu Pfaltz, a Hannover.

Marly den 28 April 1712, umb halb 12.
Hertzallerliebe Louisse, ich habe heütt biß umb 5 abendts gejagt, hofft, noch zeit zu finden, eine exacte andtwort auff Ewer liebes schreiben vom 18 zu machen können, allein ich habe 17 bogen ahn ma tante geschriben, das hatt mir all mein zeit benohmen. Gott sey danck, daß ma tante in gutter gesundtheit, undt erhalte I. L. lange jahren! So lang, alß Ihr undt ich es wünschen, würdt es lang genung sein undt weidt über hundert gehen. Gott gebe, daß sie offt zu lachen finden möge! daß ist gesundt, ich habe es schir gantz verlernt. Mich deücht, Ihr habt nicht alle meine schreiben entpfangen, weiß nicht, worumb man sie Eüch auffhelt. Ein ander mahl werde ich Eüch ein mehrers sagen, muß nun wider willen schließen, ambrassire Eüch von hertzen undt behalte Eüch recht lieb.
Ich muß doch noch sagen, daß ma tante recht fro ist, Eüch wider bey sich zu haben; schreibt hundert guts von Eüch, daß freüdt mich recht.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 28. April 1712 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 274
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0546.html
Änderungsstand:
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