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Brief vom 4. Februar 1714

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


623.


[368]

A mad. Louisse, raugraffin zu Pfaltz, a Hannover.

Versaille den 4 Februari 1714, ein virtel auff 10 abendts.
Hertzliebe Louisse, mein intention war, heütte eine ordentliche andtwort auff Ewer liebes schreiben vom 8 zu andtwordten, allein es ist mir ohnmöglich. Ich schicke hirbey die andtwort von monsieur de Fontanieu. Mich verlangt von hertzen, zu vernehmen, wie es nun mitt Eüch stehet undt ob Ihr noch kranck seydt. Ich bitte Eüch, liebe Louisse, schreibt mir doch, ob daß schachtelgen von schildtkrodt, so ich mitt dießer post ahn ma tante, unßere liebe churfürstin, schicke, I. L. gefahlen hatt! Es ist die neüeste mode. Wens nur gantz überkompt! den es ist delicatte wahr, so eben so leicht bricht alß glaß. Schreibt mir, obs gantz überkomen! Ich bitte Eüch, last Eüch schriefftlich aufsetzen, wie man den braunen köhl kocht, undt schickt mirs! Meine koch sollens versuchen.[1] Ich hette auch gern eine abschrifft, wie sauerkraut gekocht solle werden. Adieu, liebe Louisse! Gott gebe, daß dießes schreiben Eüch in gutter gesundtheit finden möge, welches mich erfrewen wirdt zu vernehmen! den ich habe Eüch von hertzen lieb.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 4. Februar 1714 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 368
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0623.html
Änderungsstand:
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