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Brief vom 15. April 1714

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


640.


[386]

A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Paris.[1]

Versaille den 15 April 1714.
Hertzallerliebe Louisse, ob ich zwar heütte kein schreiben von Eüch entpfangen, so will ich Eüch doch schreiben undt Eüch daß leydt klagen; den wie ich Eüch habe von der armen königin in Denemarck habe hören reden, so glaube ich, daß Ihr I. M. nicht weniger regrettirt, alß ma tante es thut. Gott gebe nur, daß die so zwey so harte schlag zusamen ma tante nicht kranck mögen machen! Hir haben wir gar nichts neües undt daß abscheulichste wetter von der weldt, schney[t], wundt[2], hagel[t] undt frirt starck eyß alle nacht. Daß hindert doch nicht ahm hirschjagen, haben schon 2mahl, alß nehmblich vergangenen donnerstag undt gestern, [gejagt]. Die gesterige jagt war schön undt nicht so gar kurtz, wir fuhren umb 1 uhr weg undt kammen umb 4 wider. Meine gesundtheit ist nun gutt, aber daß wetter lest sich ahn den knien fühlen, aber so lang ich die meine schlepen werde, seydt versichert, liebe Louisse, daß ich Eüch von hertzen lieb behalte!
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 15. April 1714 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 386
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0640.html
Änderungsstand:
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