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Brief vom 22. März 1715

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


694.


[536]
Versaille den 22 Mertz 1715.
Hertzallerliebe Louisse, dieße woche habe ich kein neü schreiben von Eüch entpfangen, alß daß ich vergangenen dinstag beantwortet habe. Wir haben gar nichts neües erfahrn. Chur-Bayren hatt heütte hir abschidt genohmen, geht morgen mitt dem tag weg. Er hatt dicke augen, muß braff geweint haben, welches mich recht wunder nimbt. Aber last unß von waß anderst reden! Vor dießem hatt mir unßere liebe churfürstin alß geschrieben, daß die naredeyen, so ich von hir [geschickt], I. L. die printz[essin] von Galle lachen machten; derowegen schicke ich Eüch ein gar doll gedrucktes. Wen Ihr meint, daß dießes I. L. ein augenblick könte lachen machen, so gebts ihr mitt viel complimenten von meinetwegen! Adieu! Ich ambrassire Eüch von hertzen undt behalte Eüch all mein leben lieb undt wünsche, daß [das] schönne undt gelinde wetter Eüch gesundt machen wirdt.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 22. März 1715 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 2 (1871), S. 536
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d02b0694.html
Änderungsstand:
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