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A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Londre.
Paris den 19 Januari 1717, 11/4 auff 12.
Hertzallerliebe Louisse, dießen abendt umb 10 habe ich zwey
liebe schreiben von Eüch entpfangen, eines vom 3/14, no 1, undt
eines vom 31 st. v. December 1716. Es ist mir zu spat, wie Ihr woll
dencken kont, will nur, umb mein versprechen zu halten, Eüch so
offt zu schreiben, alß es mir möglich sein kan, sagen, daß ich
seyder meiner letzten aderläß, so den 5 geschehen, undt meiner letzten
medecin, so man mir den 9ten geben, mich nicht erhollen kan. Ich
habe keinen rechten apetit undt schlaff gar übel, ich mag spät, oder
frühe zu bett gehen. Mein docktor hatt gemeint, daß wen ich gar
nichts zu nacht eße, daß ich beßer schlaffen, aber daß contrarie
ist mir widerfahren undt mitt gar großen magenwehe. Ich befinde
mich doch heütte ein wenig beßer. Adieu, liebe Louisse! Ich muß
noch ein par wordt ahn mein dochter schreiben, nachdem ich Eüch
taußendt vergnügung gewünscht undt versichert, daß, so lang ich
meine arme langourreusse
[1] person schlepen werde, will ich Eüch
von hertzen lieb behalten.
