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Brief vom 4. Juni 1717

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


842.


[074]
St Clou den 4 Juni 1717, umb 8 abendts.
Hertzallerliebe Louisse, ob ich schon heütte ein wenig matt bin, den umb mich wider ahn daß gehen gewehnen will, undt nach dem eßen bin ich in der orangerie spatziren gangen; es geht aber gar schwach her. Hernach habe ich ein bogen 10, oder 11 ahn die printzessin geschriben, finde mich also ein wenig schwach. Ich habe dieße woche nichts von Eüch entpfangen, liebe Louisse, ob ich zwar eine[1] von der printzes undt mademoiselle de Malauze entpfangen. Ich bitte Eüch, sagt doch dießer letzten, daß, so baldt ich wenig wenig mehr stärck undt weniger vapeurs haben [075] werde, will ich ihr unfehlbarlich schreiben, daß ich unterdeßen der printzes von ihr geschriben, wie sie mir ihre gnaden gelobt hette, undt den part, so ich drinnen genohmen! Der kopff der threhet mir ein wenig, habe gar übel geschlaffen. Ich muß wider willen enden, den ich habe noch ahn meine dochter zu schreiben; den würde ich die post verseümen, würde sie in zu großen ängsten sein, kan derowegen nichts mehr sagen, alß wie daß ich Eüch von hertzen lieb behalte.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 4. Juni 1717 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 3 (1874), S. 74–75
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d03b0842.html
Änderungsstand:
Tintenfass