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Brief vom 14. Januar 1720

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


1087.


[016]
Paris den 14 Januari 1720, umb halb 10 abendts.
Hertzallerliebe Louisse, ich werde heütte mein schreiben gar kurtz machen. Ich habe daß Ewerige, no 103 vom 26 December, erst dießen abendt nahe bey 8 entpfangen; hernach ist mein sohn kommen, habe, nachdem er weg, ahn mein dochter geschrieben. Daß hatt mich biß jetzt geführt, kan unmoglich auff Ewer liebes schreiben andtwortten, werde, wo mir gott daß leben lest, biß donnerstag andtwortten, nun aber nur in großer eyll sagen, daß ich nicht wider woll bin undt seyder 9 tagen nicht auß der cammer gekont. Derowegen will mich monsieur Terest[1] morgen undt übermorgen mitt dem grünen safft purgiren undt dreibt mich nach bett. Es war spätter, alß ich gemeint, den da schlegts 10; werde also nur in eyll sagen, daß ich, weillen es übermorgen Ewer geburdtstag ist, [017] Eüch hirmitt einen porte-lettre ahnbinde[2], so man mir geschenckt; wünsche, daß es Eüch gefahlen [möge]. Es ist eine schachtel drin, so man un biribi[3] heißt. Gott gebe Eüch daß jahr, so Ihr ahntrettet, glück, segen undt vergnügen undt alles, waß Eüch ahn leib undt seehl nutz undt seelig sein mag! Adieu! Ich ambrassire Eüch von hertzen undt behalte Eüch recht lieb.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 14. Januar 1720 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 5 (1879), S. 16–17
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d05b1087.html
Änderungsstand:
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