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Brief vom 9. Juni 1720

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


1129.


[167]

A mad. Louise, raugräffin zu Pfaltz, a Franckforth.

St Clou den 9 Juni 1720 (N. 99).
Hertzallerliebe Louise, es schlecht 11. Ich hab heütte ohnmoglich zum schreiben gelangen können; den morgendts seindt meine enckeln kommen, undt wie wir noch ahn taffel wahren, ist mein sohn kommen, mitt welchen ich gesprochen, [bis] wir ins salut gemüst. Aber weillen ich Eüch versprochen, keine post weg zu gehen laßen, ohne Eüch zu schreiben, so schreibe ich Eüch jetzt zu spät. Monsieur Teray wirdt zürnen, aber ich will lieber mein wordt halten. [168] Ich habe heütte noch einen großen brieff ahn meine dochter geschrieben, daß hatt mich so spätt geführt. Ich will einmahl einen tag apart nehmen, auff alle Ewere liebe schreiben exact zu andtworten. Ewer liebes schreiben, so ich heütte entpfangen, ist vom 28 May, no 43. Aber heütte kan ich ohnmöglich mehr sagen, alß daß mein sohn ruhiger ist undt hoffet, daß alles woll gehen wirdt. Gott gebe, daß er sich nicht betriegt! Adieu! Ich ambrassire Eüch von hertzen undt behalte Eüch recht lieb, liebe Louisse!
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 9. Juni 1720 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 5 (1879), S. 167–168
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d05b1129.html
Änderungsstand:
Tintenfass