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Paris, sambstag, den 7 Mertz, umb 10 morgendts (N. 73).
Hertzallerliebe Louise, wie ich eben die feder nahm, umb Eüch
zu schreiben, hab ich einen großen brieff von unßer printzes von
Modene bekommen, welches mich desto mehr erfrewet hatt, indem
daß ein böß geschrey gestern zu Paris ging, daß sie todt undt
vergiff[t] wehre. Aber daß ist, gott lob, nicht wahr, den sie ist nicht
ei[n]mahl kranck geweßen. Hernach habe ich ein ander schreiben
von unßerer abtißen von Chelle[s] bekommen durch einen expressen,
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daß hatt mich bißher auffgehalten. In ein augenblick werde ich
mich anziehen müßen undt eßen, den dießen nachmittag werde ich
eine vissitte von der infante reine bekommen, hernach meine enckeln
undt mademoiselle de Clermont undt de la Rochesurion in die
ittalliensche commedie führen. Nach der comedie werde ich Eüch erst
wider entreteniren konnen, aber, wie Ihr woll segt, liebe Louise,
so werde ich keinen großen brieff schreiben können. Paris ist gar
zu verdrießlich mitt allen contretemps, aber so viel auch komen
mogen, wirdt es mich doch die post ahn Eüch, liebe Louise, nicht
verseümen machen, werde mein wordt halten.
Sambstag, den 7 Mertz, umb halb 4 nachmittags.
Ach, liebe Louise, ich habe so viel leütte in meiner cammer,
daß es mir ohnmoglich ist, zu schreiben, undt da kompt die
infantin, ich sehe ihre erste kutsch in den ersten hoff fahren.
Den samb[s]tag umb 9 abendts.
So baldt die infantin wieder weg, seindt andere printzessin[nen]
kommen, madame la duchesse, welche lang geblieben; darnach ist
mademoiselle de Clermont undt de la Rochesurion kommen, welche
ich hatte hollen laßen, umb mitt mir in die commedie [zu gehen],
da ich jetzt eben her komme. Ich werde … Es war ein
ittalliensche commedie, le soubconeux
[1], undt ein stück in Frantzösch,
le mariage de Panurge
[2]. Ich schicke Eüch hirbey, umb Eüch zu
amussiren, den gantzen eintzog von der infantin
[3]; daß gedrückt
helt nicht so viel platz, alß daß geschriebene, [wird] mein paquet
nicht viel großer machen, drumb schicke ichs Eüch, liebe Louise!
Mein kirbe merittirt nicht so viel dancksagungs; die groste
dancksagung, so ich davon begehre, ist, daß die bagattellen Eüch
ahngenehm geweßen. Die große von den demanten, so ich Eüch
geschickt, ist Eüch eine große versicherung, liebe Louise, daß mein
beüttel kein noht gelitten; perlenmutter-schachtelgen ist auch keine
thewere war, also seydt deßwegen gantz ohne sorgen! Da schlegt
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es 10, ich muß eßen undt schlaffen, nachdem ich Eüch versicher[t],
liebe Louise, daß ich Eüch von hertzen lieb behalte.