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Versaille den 17 Julli 1685.
Hertzliebe Carolline, den brieff, worinen Ihr mir daß leidt klagt
über den erschrecklichen verlust, so ich ahn meinem armen bruder
seel. gethan, habe ich zu recht entpfangen, aber ohnmöglich eher,
alß nun, darauff antwortten können. Ich habe woll gar nicht
gezweiffelt, daß Eüch auch dießer todt sehr würde zu hertzen gangen
sein, indem mir Ewer gutt gemüht von kint auff bekandt ist; ich
bin Eüch aber auch sehr obligirt vor die vorsorg, so Ihr mir vor
meiner gesundtheit bezeüget. Der he[rr] graff von Chomberg wirdt
Eüch sagen können, in welcher erschrecklichen betrübtnuß er mich
gelaßen hatt; dießes aber hatt mir doch, gott lob, nichts geschadet.
Man muß sich doch woll endtlich in den willen gottes ergeben,
fange derowegen auch wider ahn, mich ein wenig zu erhollen. Im
überigen so muß ich Eüch auch sagen, hertzliebe Carolline, daß man
mich persuadirt, daß ich alles, waß alliodial-gutter sein, zu
pretendiren habe undt daß, waß I. G. mein herr vatter seel. Euch kindern
verschrieben, darunter gehöret. Wen es sich also befindet, so seit
nur gantz nicht in sorgen! den ich weder Eüch, noch Ewere
geschwisterig nie verlaßen werde, undt werdet mitt mir alles finden,
waß Ihr von mir werdet in dem fall wünschen können. Ich habe
schon bey Monsieur deßwegen vorgebaut undt es ahn Carllutz
geschrieben. Solte mir solches aber nicht heimfahlen, so schreibt
mir nur, waß ich sonsten vor Eüch thun kan! den ich allezeit mitt
freüden die occassionen ahnnehmen werde, worinen ich Eüch sambt Eweren
geschwisterig werde versichern können, daß ich nicht vergeße, wer
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Ihr seit, daß ich Eüch lieb habe undt allezeit Ewere affectionirte
freündin verbleibe.
Ambrassirt Ewer brüderger von meinetwegen! Der he[rr] graff
von Chomberg findet meinen gruß hirin. Schickt dieß beyliegenden
brieff ahn Ewere schwestern! Weillen ich nicht weiß, wie ich ihnen
eine überschriefft auff Frantzößch machen könte, schreibe ichs nur
schlechtweg auff Teütsch. Wan Ihr mir wider schreibt, so macht
nicht so viel ceremonien, sondern schreibt nur, ohne die linien so
zu meßen, nach einander weg!