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Brief vom 14. Mai 1695

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Freiherr Maximilian von Degenfeld


2028.


[530] [1]

Pour monsieur le baron Max[i]millien de Degenfelt a Franckfort

Paris den 14 May 1695.
… eme hatt mir, lieber herr Max, Ewer schreiben vom 27/17 December geschickt, er selber ist aber noch nicht ahnkommen. Ich bin fro, daß meine grüße Eüch so ahngenehm geweßen; meine alte gutte freünde undt bekandten vergeße ich nimmer. Viel schreiben habe ich nicht von Eüch entpfangen, aber woll eines nach der gutten baß Amelie todt, worauff ich nicht geantwort, weillen ich nicht glücklich genung geweßen, außzurichten können, waß Ihr mich gebetten hattet. Es ist mir leydt, mein lieber herr Max, daß Ewere gesundtheit so baufallig wirdt; Ihr thut vielleicht kein exercitzien genung, welches daß eintzige ist, womitt ich meine gesundtheit erhalte. Louissgen undt ich haben nun eine gar regullirte corespondentz mitt einander, aber waß mich schmertz[t], ist, daß ich ihr undt meinen gutten freunden nur mitt wortten undt nicht in der that meine freündtschafft versichern kan; den wie daß frantzösche sprichwort sagt Qui a compagnon, a maistre so geht mirs auch. Ich habe schon einen großen brieff ahn Louisse geschrieben undt heütte 3 stunden den hirsch gerent, bin also müde, muß schließen, doch nicht ohne versicherung, daß ich wünschen mögte, Eüch undt die [531] Eürigen zu dinnen können, den ich allezeit Ewere affectionirte freündin verbleibe.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 14. Mai 1695 von Elisabeth Charlotte an Freiherr Max. v. Degenfeld
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 6 (1881), S. 530–531
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d06b2028.html
Änderungsstand:
Tintenfass