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Ich hoffe, daß mons. Alebensleben[4] E. L. auch wirdt berichtet haben, wie daß ich neülich noch den oberhoffmeister bey unßere printzen[5] agirt, indem, umb alle ambaras mitt allen den frantzöschen fürsten zu esvitiren, ich sie hab mitt mad. de Vantadou[6] undt meinen damens eßen machen zu St. Clou bey der kleinen feste undt nicht bey dem chev. de Loraine, wo die große foule war, denn mitt damens eßen ist hir gantz ohne consequence; den printzen von Saxen[7] hab ich auch hingeschickt. Ich kan noch nichts recht von selbigen printzen sagen, er ist nicht hübsch von gesicht, aber doch woll geschaffen undt hatt all gutte minen, scheint auch, daß er mehr vivacitet hatt, alß sein herr bruder[8], undt ist nicht so melancolisch, allein er spricht noch gar wenig, kan also noch nicht wißen, was dahinder steckt; aber so viel ich nun judiciren kan, so hatt er nicht so viel verstandt wie unßer printz Carl[9]. Printz Ernst August gewont gantz hir, macht sich hir sehr beliebt undt wirdt gar artlich; printz Christian aber ist noch sehr distrait undt sein unglück ist, daß sein brudergen so viel vivacitet hatt, denn wenn I. L. waß sagen wollen undt auff waß gedencken, hatt es printz Ernst Augustien schon ertapt undt herauß gesagt; das macht denn den elsten verhont; jedoch so encouragire ich I. L. so viel mir möglich ist, sage ihm, daß er solches nicht achten solle, sondern sich gewohnen, geschwind zu reden, damitt sein brudergen ihn nicht ereyllen möge. …
Versaille den 19. Julli 1687.
... Es ist auch woll ein groß glück, daß I. L. der Churprintz[1] so glücklich von dem poudre de succession[2] eschapirt sein, und kan man hirauff woll das frantzösch sprichwort sagen: jeunesse revient de loin[3], denn wenig exempel sein, daß man den gifft so glücklich entrunen ist, undt wenn E. L. nicht meinen mögten, daß mein miltz mich reden macht, so hette ich hirzu gesetzt, daß es offtmahlß beßer ist, durch gifft zu enden, alß immer bey leütten zu leben, so böß undt falsch genung sein, solches einzugeben, denn wenn ihnen der sinn nicht einkompt, die leütte, so sie haßen, auß den weg [085] zu raumen, so erdencken sie doch solche tücke, die seelen zu plagen, daß es einem vielleicht beßer were, gar davon zu sein. …Ich hoffe, daß mons. Alebensleben[4] E. L. auch wirdt berichtet haben, wie daß ich neülich noch den oberhoffmeister bey unßere printzen[5] agirt, indem, umb alle ambaras mitt allen den frantzöschen fürsten zu esvitiren, ich sie hab mitt mad. de Vantadou[6] undt meinen damens eßen machen zu St. Clou bey der kleinen feste undt nicht bey dem chev. de Loraine, wo die große foule war, denn mitt damens eßen ist hir gantz ohne consequence; den printzen von Saxen[7] hab ich auch hingeschickt. Ich kan noch nichts recht von selbigen printzen sagen, er ist nicht hübsch von gesicht, aber doch woll geschaffen undt hatt all gutte minen, scheint auch, daß er mehr vivacitet hatt, alß sein herr bruder[8], undt ist nicht so melancolisch, allein er spricht noch gar wenig, kan also noch nicht wißen, was dahinder steckt; aber so viel ich nun judiciren kan, so hatt er nicht so viel verstandt wie unßer printz Carl[9]. Printz Ernst August gewont gantz hir, macht sich hir sehr beliebt undt wirdt gar artlich; printz Christian aber ist noch sehr distrait undt sein unglück ist, daß sein brudergen so viel vivacitet hatt, denn wenn I. L. waß sagen wollen undt auff waß gedencken, hatt es printz Ernst Augustien schon ertapt undt herauß gesagt; das macht denn den elsten verhont; jedoch so encouragire ich I. L. so viel mir möglich ist, sage ihm, daß er solches nicht achten solle, sondern sich gewohnen, geschwind zu reden, damitt sein brudergen ihn nicht ereyllen möge. …
