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St. Clou den 27. Sept. 1690.
… Ich glaube, daß meine unpeßlichkeit nur gekommen, weillen ich gewont bin alle andere jahre, in dießer zeit sehr offt zu jagen undt gar violent exercitzien zu thun, undt nun mons. le dauphin nicht hir ist, jage ich nur alle 3 wochen einmahl, womitt sich mein miltz nicht genung behelffen will; in der kutzsch zu fahren schüttelt mir das miltz nicht genung, umb alle humoren herauß zu preßen, so mir die lange weille gibt; jedoch so hoffe ich, daß, weillen mein klein fiebergen nun ein endt hatt, daß es nun dabey bleiben wirdt. Ich glaube woll, daß printz Max keinen italienschen humor hatt, denn das ist doch ja ordinari der gutten ehrlichen Teutschen laster nicht, aber hir ahm hoff glaube ich nicht, daß man ein halb dutzendt finden kan, so nicht damitt behafft sein. Wenn also mr. de Turaine[1] wider hir wirdt sein, so wirdt er eben so woll viel freünde finden, alß in Morea; vielleicht hatt er auff dieße manir seinen oncle den cardinal[2] in seinem exil getröst, denn herr cardinal hast das leben gar nicht undt hatte alß gar schöne pagen, verstundt auch raillerie drüber, denn ich hab einmahl gesehen, daß der duc de Villeroy[3] ihm einen von meinen pagen zuführte, umb ihm zu weisen, welcher ein perfect schöner bub war, undt hatten hirüber ein groß gelächter. Seyder ein par tagen habe ich eine historie von der gutten marquise de Foix erfahren, die muß ich E. L. doch mett verlöff berichten. In dem closter du Port Royal, wo ich offt hingehe, die contesse de Beuveron[4] zu sehen, undt wo ich offt die marquise de Foix mitt hingeführt habe, ist eine prieure, so zimblich einfältig ist, die sagte vor etlichen tagen zu der abtissin:Madame, où est la marquise de Foix, qui vient quelque foix avec Madame icy? Helas la pauvre dame aime bien a ce[5] chauffer, mais je vouderois bien qu’en ce[6] chauffant elle ne voulust pas me montrer tousjours son villain chose que je n’ose nommer; darauff machte sie eine tieffe reverentz undt ging fort. Diß wirdt woll eine rechte historie vor printz Max sein undt ich glaube, daß sie E. L. auch ein wenig wirdt lachen machen. … [129]
