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Brief vom 5. März 1692

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


127.


[145]
Paris den 5. Merz 1692.
… Gott sey danck, mons. du Maine heüraht ist geschloßen[1], also dießer stein mir einmahl von hertzen. Ich glaube, daß man des Königs alte zot[2] muß gesagt haben, was das pöpelvolck zu Paris sagte, undt daß ihr dießes wirdt bang gemacht haben; sie sagten überlautt, daß es eine schande were, daß der König sein bastartdochter ahn einen rechten printzen vom hauße gebe, jedoch weillen mein sohn den rang ahn seine gemahlin gebe, so wolten sie es geschehen laßen, doch mitt leydt; solte aber das alte weib sich unterstehen, meine tochter ahn mons. du Maine zu geben, so wolten sie ihn ersticken, eher der heüraht volbracht würde sein, undt das alte weib, so sie noch seine hoffmeisterin hießen, würde nicht sicher sein. Sobaldt alß diß geschrey erschollen, hatt man den andern heüraht erfahren mitt mons. le prince dochter, welches in Paris eine große freüde verursachet. Ich habe die gutte Pariser recht lieb drumb, daß sie sich so vor mich interessirt haben. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 5. März 1692 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 145
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0127.html
Änderungsstand:
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