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St. Clou den 24. Aprill 1692.
… Ich kan nicht begreiffen, wie der verstorbene Churfürst von
Brandenburg
[1] nicht gesehen, daß Bride-mouche ein buffon undt kein Cipion ist;
er ist lange der marquise de Foire ihr domestique geweßen, die hatt ihn
bey Valliac
[2] gesehen; wie dießer verliebt von ihr war, war Bride-mouche
sein laquay. Ich wolte, daß er E. L. dieße amoureuse historie verzehlt
hette, ich bin versichert, daß E. L. von hertzen würden drüber gelacht haben.
Er ist all sein leben gelb undt mager geweßen, wirdt also woll nicht viel
verendert sein. Die marquise de Bethune würde E. L. beßer nachricht von
hießigen hoff geben haben, denn sie hatt verstandt undt kent alles woll hir.
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Man hatt hir gesagt, daß Bride-mouche were gefangen worden, weillen er
einen gottskasten in einer kirch bestollen hette, welches woll sein mag, denn
man hatt ihn accusirt, daß seine inclinationen ein wenig patibulaires sein. …