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Brief vom 24. April 1692

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


129.


[146]
St. Clou den 24. Aprill 1692.
… Ich kan nicht begreiffen, wie der verstorbene Churfürst von Brandenburg[1] nicht gesehen, daß Bride-mouche ein buffon undt kein Cipion ist; er ist lange der marquise de Foire ihr domestique geweßen, die hatt ihn bey Valliac[2] gesehen; wie dießer verliebt von ihr war, war Bride-mouche sein laquay. Ich wolte, daß er E. L. dieße amoureuse historie verzehlt hette, ich bin versichert, daß E. L. von hertzen würden drüber gelacht haben. Er ist all sein leben gelb undt mager geweßen, wirdt also woll nicht viel verendert sein. Die marquise de Bethune würde E. L. beßer nachricht von hießigen hoff geben haben, denn sie hatt verstandt undt kent alles woll hir. [147] Man hatt hir gesagt, daß Bride-mouche were gefangen worden, weillen er einen gottskasten in einer kirch bestollen hette, welches woll sein mag, denn man hatt ihn accusirt, daß seine inclinationen ein wenig patibulaires sein. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 24. April 1692 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 146–147
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0129.html
Änderungsstand:
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