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St. Clou den 19. Juni 1692.
… Ich habe nicht vanitet genung, zu glauben, daß ich gar viel
wehrt seye, allein die verachtung, so der König vor mich hatt, ist so
erschrecklich, daß ich ohne einige vanitet woll glauben kan, daß ich solche nicht meritire,
insonderheit indem er mich braviren lest von einem alten weib
[1], so all ihr
leben, ohne einigen ruhm zu melden, ein ärlicher
[2] leben geführt hatt, alß
ich. Aber mein parthy ist gefast, ich will hinfüro, wo mirs möglich ist, die
zeit nehmen wie sie kompt undt nur vor meine gesundtheit sorgen, denn ob
ich schon nicht jung mehr bin, so ist doch die alte zott älter, alß ich, hoffe
also, daß ich noch vor meinem endt den spaß haben werde, den alten teüffel
bärsten zu sehen. Man muß die rechte warheit bekennen, unßer gutter König
Jacop ist ein gutter ehrlicher mensch, aber der einfeltigste, den ich mein leben
gesehen, denn ein kint von 7 jahren würde keine so grobe fautten begehen,
alß er; die gottesforcht macht ihn nicht raßendt wie sanct Paullus
[3], aber
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sie macht ihn erschrecklich thum
[4]. Es ist doch zu beklagen, daß er so viel
leütte durch seine unvorsichtigkeit ins unglück gestürtzt hatt, so ihm treülich
dinten. Ich bin woll E. L. meinung, daß die den galgen woll recht meritiren,
so offtermahlen umbgesattelt haben undt beyden Königen geschworen; daß
aber leütte sein, so König Wilhelm lieber haben undt mehr estimiren, alß den
König Jacop, das kann ich ihnen ja nicht verdencken. Ich habe E. L. schon
letztmahl gesagt, daß ich woll mein kopff zu pfandt setzen wolte, daß unßer
König den assassinat
[5] weder befohlen noch consentiret hatt, da ist er
incapable zu; was mich aber glauben macht, daß das alte weib es ohne sein
wißen in seinem nahmen befohlen, ist, daß man mir gesagt, sie hette dem
König entbotten, sie wüste gewiß, daß der printz von Oranien
[6] einen mann
nach Philipeville geschickt hette, die brunen zu vergifften, deßwegen hatt man
die damen nach Disnant
[7] geführt. Da sehen E. L. woll, was das weib
capabel ist, denn ich bin versichert, daß obgemelter printz ahn die brunen
zu vergifften gedacht hatt wie ich jetzt, mich zu hencken, aber das geschrey
bringt sie auß, damitt man sagen könte, daß es eine lüge seye, daß man
König Wilhelm hatt assassiniren wollen; drumb sage ich noch einmahl: ich
glaube festiglich, daß diß böße thier diß stück gesponnen hatt. Ich wollte,
daß sie der König Wilhelm zu Dinant aufffischen könte undt ihr ihren
verdinten lohn geben, so were er undt ich gerochen. Der König Wilhelm muß
woll tapffer sein, dieße sachen zu meprisiren undt sich nicht zu fürchten, das
ist recht Königlich undt es ist gewiß, der herr hatt große meritten, das kan
man ihm nicht benehmen. … Lestoille
[8] du roy Jacque sicht man woll, daß
es sich nicht beßeren wirdt. Der arme mann dawert mich; ich wolte, daß er
eine gutte resolution faste, nach Rom zu ziehen, dortten so viel jessuwitter
undt mönche zu sehen, alß es immer möglich ist, daß man ihm eine gutte
pension geben undt daß er in frieden sein leben zubringen mogte, dem König
Wilhelm die Königreiche laßen, der sie beßer regiren wirdt, alß er, undt daß
selbiger printz dießes Königs kinder zu sich nehmen undt adoptiren mögte,
weill er doch keine kinder nicht hatt, frieden mitt unßerm König machte undt
hernach den general frieden zuwege brächte; so wünsche ich es …