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Es ist wahr, daß man hir persuadirt ist, daß König Wilhelm den Keyßer gantz regirt, also daß, wenn selbiger nicht mehr sein solte, der Keyßer undt Spanien gleich frieden machen würden undt daß sie des kriegs müde sein, denn man sagt, daß unßer König sich nie resolviren wirdt, widerzugeben, was man in Teütschlandt wünscht undt daß wir also noch lang den elenden krieg haben werden. Ich bin von hertzen fro, daß unßere gutte hertzogin[4] E. L. persuadirt, daß ich kein unrecht habe undt mir nichts durch sottisen auff den halß geladen habe; ich redt wenig undt bin ja den gantzen tag allein, kan also nicht unrecht durch meine reden thun, wenn ich aber ahn E. L. schreibe, sage ich alles was ich dencke. … [190]
Versaille den 12. December 1693.
… Nicht allein das mergen[2] von deümeling weiß ich noch, sondern noch woll ein dutzendt von denen, so man mir in meiner kintheit verzehlt hatt, undt beßer alß was ich sonsten rechts gehört habe. Auß meinen anderen brieffen werden E. L. schon ersehen haben, wie daß der kleine printz der printzes de Conti schon gestorben ist undt nur 3 tag gelebt hatt: seine fraw mutter kan sichs nicht getrösten, mad. la princes aber, so mehr raison hatt, alß ihre fraw tochter, hatt sich gantz drin ergeben. Madame la duchesse ist nicht klein, auch nicht von kleiner [Art], denn der König ist groß undt ihre mutter gar nicht klein, also zu glauben, daß ihr großes kint dießen schlag nimbt undt nicht mons. le duc seitte; aber von der hülff, so er mag gehabt haben, da wolt ich meine hende nicht für ins fewer stecken, fürchte sehr, daß sie brennen mögten. Aus was E. L. da sagen, sehe ich, daß sie dieße dame perfect woll kennen. Unßere mad. de Chartre[3] hatt noch nichts ahn tag gebracht, ob sie zwar alle tag krächts; Gott weiß, wan es kommen wirdt, ich erwarte es ohn ungedult undt bekümere mich nicht viel drumb …Es ist wahr, daß man hir persuadirt ist, daß König Wilhelm den Keyßer gantz regirt, also daß, wenn selbiger nicht mehr sein solte, der Keyßer undt Spanien gleich frieden machen würden undt daß sie des kriegs müde sein, denn man sagt, daß unßer König sich nie resolviren wirdt, widerzugeben, was man in Teütschlandt wünscht undt daß wir also noch lang den elenden krieg haben werden. Ich bin von hertzen fro, daß unßere gutte hertzogin[4] E. L. persuadirt, daß ich kein unrecht habe undt mir nichts durch sottisen auff den halß geladen habe; ich redt wenig undt bin ja den gantzen tag allein, kan also nicht unrecht durch meine reden thun, wenn ich aber ahn E. L. schreibe, sage ich alles was ich dencke. … [190]
