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St. Clou den 20. May 1696.
… Die helffte vom großen mann ist noch gar freündtlich, er aber
noch zimblich stutzig; ich werde ihn nun in gar langer zeit nicht sehen; man
muß hoffen, daß, wenn ich ihn wider sehen werde, die grillen vorbey sein
werden. Ich gehe immer meinen alten schlendrian fort undt laß mich nichts
mercken. Die Königin in Engellandt ist nun waß lustiger, nun sie ihren
herrn wider bey sich hatt. Ich habe alß gemeint, Zevola
[1] wehre wegen
seiner beständigkeit berümbt, seine handt brenen zu sehen undt sein parthie
nicht zu verrahten, sondern noch suchen zu erretten, aber nicht wegen die
resolution vom assassinat; zudem so war er noch in einem fall zu
entschuldigen, indem er von der hungersnoht getrieben war. Wie König Jacob
hir weg ginge, sagte man hir auch, daß König Wilhelm todt were, ich meinte
aber, mein glaubte, die Engelländer würden König Wilhelm selber umbbringen,
weillen sie seiner müde weren undt König Jacob wider geruffen hatten. …
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Ich muß gestehen, daß, wenn ich in den predigten höre, wie man den großen
mann lobt, die reformirten verfolgt zu haben, so werde ich immer ungedultig
drüber. Ich kan nicht leyden, daß man lobt, was übel gethan ist; das habe
ich mir allezeit nicht vorzuwerffen, denn ich lobe nie alß was ich lobens
wehrt halte. Ich sehe nicht, daß der printz de Galle sehr devot noch eyfferig
ist, mögte woll mitt der zeit gar à propo umbsattlen. … Es ist leichter, hir
im landt eine gutte comediantin zu finden, alß einen gutten comedianten,
denn es seindt viel weiber, die woll spielten, aber nur 3 oder 4 männer in
der troupe vom König, die gutt sein. …