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Fontainebleau den 19. October 1697.
… Ich beklage von grundt meiner seelen die gutte fraw von Klencke,
habe ihr alleweil geschrieben, umb ihr mein mittleyden zu bezeugen; wie E.
L. mir den gutten ehrlichen mann immer beschrieben haben, ist es woll ein
rechter verlust vor E. L. hoff
[1]. … Ich kan noch nicht begreiffen, waß den
Czaar so lang von seinem landt undt regirung abhelt, denn es were ihm
ja glorieusser, in seinem reich oder bey seiner armée zu sein, alß in Hollandt
den zimmerman zu agiren undt mitt die schiffer ins spölhauß zu gehen.
Es würde mir eine rechte freüde sein, wenn ich versichert sein könte, daß der
printz von Walis König werden könte nach König Wilhelms todt, denn ich
habe das artige kindt von hertzen lieb. … Ich glaube, daß Franckreich
nicht hette übel nehmen können, wenn Dennemarck seinen so gar nahen
verwanten zur befestigung seiner cron geholffen hette undt dem printz de
Conti den pas versagt. Ich sehe den saxsischen König eben nicht vor arm
ahn, aber wer schon 3 millionen, so 9 millionen hir machen, gegeben hatt,
muß doch sein landt sehr gepreßirt haben undt kan woll nicht mehr in
demselben standt sein, undt insonderheit da er noch ein groß gelt ahn die
polnische armée geben muß undt sie neü kleyden … Wir haben nun gar nichts
neües hir, alß ein unglück, so einem bischoff widerfahren ist. Sein
haußhoffmeister setzte ihm ahn taffel was vor, so er nicht gutt funde; der bischoff
wolte drüber zürnen; der haußhoffmeister, so brutal war, gab schnipische
antwordt, da wurde der bischoff so böß, nahm eine gabel, so er eben in der
handt hatte, undt warff sie dem maistre d’hostel ahn kopff; zu allem
unglück traff er ihn just den schlaff so starck, daß der maistre d’hostel
maußtodt vor ihm niederfiel. …