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Brief vom 14. November 1697

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


317.


[310]
Paris den 14. November 1697.
… Es ist groß aparentz, daß die Poln den printzen nur haben kommen laßen, ihm sein gelt außzusaugen; es seindt falsche, interessirte leütte, noch ärger alß die Engelländer. Der abbé de Polignac[1] soll 12 millionen versprochen haben, welche woll nicht werden bezahlt werden. Ich glaube, man gönt ihm hir jetzt die maulschellen woll, so er bekommen hatt. Der printz de Conti jammert mich, daß man ihn wider seinen willen in eine so widerliche undt verdrießliche sache embarquirt hatt; ich wolte, daß er wider hir were; ich glaube, daß er es noch mehr wünscht, denn wenn dießer printz zu landt einen weg nehmen wolte, wider her zu kommen, würde es der König in Poln nicht wehren undt I. L. in gottes nahmen ziehen laßen, denn damitt würde ja alles zum endt gehen. Mich wundert, daß der König in Poln den patter Wolff nicht bey sich behalten hatt, denn er ist lustig undt glaube nicht, daß er I. L. viell mitt der conscience würde geplagt haben. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 14. November 1697 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 1 (1891), S. 310
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d07b0317.html
Änderungsstand:
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