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Paris den 19. December 1697.
… Mich wundert, daß der Churfürst von Brandenburg dem Danckelman[1] noch 6000 thaller pension gibt undt ihn doch nicht sehen will, denn hatt er untrew gehandelt, so verdint er nichts, ist er aber trew undt man findt, daß er sich in zu viel sachen mischt, kan man ja sein pouvoir limittiren. Wenn Danckelman gegen I. L. die Churfürstin geweßen undt sie mitt ihrem herrn hatt brouilliren wollen, verdint er seine disgrace woll; allen leütten ahm brandenburgischen hoff wirdt es beßer zu pas kommen, daß I. L. die Churfürstin regirt, alß ein favorit, welche nichts alß durch interesse thun. [316] Man kan da woll das teütsche sprichwort mit recht sagen:hoffart kompt vor dem fall[2]. Mich deücht, man solte sich mehr zu Hannover alß ahn keinem ort über Danckelmans disgrace erfrewen. Weillen er gegen I. L. die Churfürstin geweßen undt weillen I. L. jetzt allen credit haben werden, ist es ja viel fortheilhafftiger, denn es woll sicher ist, daß I. L. vor Dero eygen hauß sein werden undt weillen der Churfürst von Brandenburg seine gemahlin liebt undt niemandes mehr hatt, so I. L. davon abhelt, wirdt sie ohne zweyffel alles regiren … Ich kan leicht begreiffen, daß sich oncle nicht gern sehen lest in dem standt, worinen I. L. nun leyder sein, indem sie so große mühe zu reden haben. Man sagt zu Versaille, daß der Czaar sich seine arbeyt ahn den schiffen bezahlen laße, were erst à 36 sols par jour geweßen, disputtire aber jetzt gegen seinen meister undt wolle 40 haben; das were doch schlegt vor einen so gar großen herrn … Ich kan leicht begreiffen, wie man sich närisch mitt hunden stelt; ich habe 7 umb mich herumb[3], welche ich alle recht lieb habe … Weillen mein tochter den römischen König[4] nicht haben kan, gönne ichs niemandes in der welt beßer alß princes Amali[5] …
