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Marly den 6. Februari 1698.
… Danckelman muß ein gehertzter kerl gewest sein, so gar den
meister zu spiellen; wie hatt er gedencken können, daß dießes so auff die
lenge gutt thun würde, insonderheit sich gegen die liebe Churfürstin so übel
zu verhalten. Er bekompt nun auch seinen woll verdinten lohn, welches
woll niemandes bedawern wirdt. Es war courageux vom graffen von
Donna
[1], über dießen menschen zu klagen undt dem Churfürsten die augen
zu öffnen, da dießer doch so gar mächtig bey I. L. war. Colb
[2] hette ich
auch nicht vor so gehertzt gehalten: sie seindt aber alle lobenswehrt undt
haben woll gethan. Daß Danckelman 40 000 thaller von König Wilhelm
genohmen, erweist seine unschuldt nicht, contrari das klagt ihn selber ahn. …
Wir haben nun auch einen abgesanten von König Wilhelm zu Paris; er
hatt seine offentliche entrée noch nicht gethan, ist aber in particulier
vergangen Dinstag zum König undt unß alle kommen; es ist mylord
Portlandt
[3]. Er hatt mir einen überauß höfflichen brieff von seinem König bracht.
Der mylord hatt gutt façon undt scheindt gar raisonabel zu sein; ich glaube,
daß er die ehre hatt, von E. L. gekandt zu sein, will also nicht von sein
person sagen, nur diß, daß er gar magnifiq ist, wirdt 24 pagen, 60 laquayen,
8 kutzschen mitt 8 pferden haben undt gar viel edelleütte. … E. L. können
nicht glauben, mitt waß effronterie die Frantzoßen lügen können, sie sehen
es aber auß was der abé de Chateauneuf
[4] gesagt; sie seindt abscheülich
partial in alles. Man stiehlt ärger alß nie …