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Fontainebleau den 5. Novemb. 1698.
… Mein dochter hatt in der that recht mitt freüden geärnt[1], denn man kan nicht glücklicher noch vergnügter sein, alß sie ist; Gott gebe nur, daß es so bestandt haben mag. Ich muß gestehen, daß es mir ein rechter trost ist. Wenn mons. le dauphin auß raison nicht geweint hette, würde ich I. L. sehr aprobiren, aber es ist nur auß bößem hertzen undt weillen er lust nimbt, leütte betrübt undt weinen zu sehen, daß er selber nicht ist touchirt geweßen; undt das kan ich nicht loben. Es ist gewiß, daß der hertzog von Lotheringen nicht so indifferent vor mein dochter ist; es scheindt, daß er sie sehr lieb hatt. Sie hatt ihn auch woll von gantzem hertzen lieb; wenn dieße lieb nur dawern könte, würden sie beyde glücklich genung sein,mais helas, il n’est point d’eternelles amours, wie in Clelie[2] stehet, undt ordniari bey höffen finden sich viel böße leütte, so lust nehmen, die herschafft zu brouilliren, kan also nicht recht auff meiner dochter glück bawen. … Die drey hertzogen sollen die besten kinder von der welt sein, der lotheringische hoff aber voller boßhafftigen leütte; sie haßen einander all wie den teüffel undt reden alle übel von einander. Das wirdt meiner dochter mitt der zeit zu schaffen geben, aber wenn ihr herr nur gutt vor sie bleibt, wirdt schon alles gutt sein. … Ich habe von hertzen lachen müßen, daß die Engellander sagen, daß ihr König niemandes alß hertzog Gorg Wilhelm heürahten würde[3], darauff kan man sagen wie Scanarelle: ho ho ho le beau mariage[4]… Zu sehen, wie die Maintenon den König gegen die reformirten verpicht, so glaube ich gar leicht, daß alles wahr ist was man in den holländischen zeittungen gesetzt hatt: sie machen ihm weiß, er könne nicht in himmel kommen, wenn reformirte in sein landt bleiben, undt er ist einfältig genung, solches zu glauben …
