[383]
[384] Danckelman practicirt was man im endt von Psiche[3] singt, umb seinen chagrin zu vertreiben:
Es muß E. L. doch ahngenehm sein, durch Dero generositet eines gantzen volcks[4] trost undt assile geworden zu sein. La Bergerie[5] muß verstandt haben, so woll predigen zu können; sie haben alle woll ursach, vor E. L. zu betten. Ich bin fro, daß E. L. der langweilligen predig vom nachmittag nicht mitt beygewohnt haben. E. L. sagen nicht, waß vor manifacturen die von Hamellen haben[6]; die adelliche landtsjunckern werden sich ohne zweyffel in den troupen stecken. Ich mögte wißen, ob sich patte[7] nicht schämbt, so viel dolle vettern zu sehen; weillen die hertzogin von Zelle[8] so persuadirt von der cathollischen religion ist, warumb sadelt[9] sie denn nicht umb? aber sie traut ihr selber vielleicht nicht, förcht, es mögt vergehen wie die arrianische religion. … Graff Mollart hatt unß verzehlt, daß man zu Wien bey der Keyßerin l’ombre spilt wie E. L. nun; mich wundert, daß der gutten fraw von Harling die lust vom spiellen noch nicht vergangen ist, nun ihre augen abnehmen. Warumb spilt sie nicht mitt dem brill auff der naß, so würde sie beßer sehen. …
Paris den 3. December 1699.
… Man sagt, St. Evermon[1] solle abscheülich heßlich sein. Daß er jetzt mad. de Mazarin[2] ihren affen hatt, erinert mich ahn die vers von dem affen, so ahm alten großen faß zu Heydelberg stunden undt welches dießer aff dem mons. de St. Evremont auch woll sagen könte, undt weillen E. L. sie vielleicht vergeßen haben, will ich sie hiemitt widerhollen:Waß thust du mich hir ahngaffen?.
Hast du nicht gesehen den alten affen
Zu Heydelberg? Sich hin undt her,
So findstu woll meines gleichen mehr
[384] Danckelman practicirt was man im endt von Psiche[3] singt, umb seinen chagrin zu vertreiben:
Le soleil chasse les ombres,. …
Dont le ciel est obscursis.
Et des ames les plus sombres
Bachus chasse le soucis
Es muß E. L. doch ahngenehm sein, durch Dero generositet eines gantzen volcks[4] trost undt assile geworden zu sein. La Bergerie[5] muß verstandt haben, so woll predigen zu können; sie haben alle woll ursach, vor E. L. zu betten. Ich bin fro, daß E. L. der langweilligen predig vom nachmittag nicht mitt beygewohnt haben. E. L. sagen nicht, waß vor manifacturen die von Hamellen haben[6]; die adelliche landtsjunckern werden sich ohne zweyffel in den troupen stecken. Ich mögte wißen, ob sich patte[7] nicht schämbt, so viel dolle vettern zu sehen; weillen die hertzogin von Zelle[8] so persuadirt von der cathollischen religion ist, warumb sadelt[9] sie denn nicht umb? aber sie traut ihr selber vielleicht nicht, förcht, es mögt vergehen wie die arrianische religion. … Graff Mollart hatt unß verzehlt, daß man zu Wien bey der Keyßerin l’ombre spilt wie E. L. nun; mich wundert, daß der gutten fraw von Harling die lust vom spiellen noch nicht vergangen ist, nun ihre augen abnehmen. Warumb spilt sie nicht mitt dem brill auff der naß, so würde sie beßer sehen. …