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Fontainebleau den 24. Sept. 1701.
… Des armen Königs
[1] kranckheit ist gar übel geheyllet. Man hatt
I. M. s[eelig] geöffnet, alles war in seinem leib verfault undt das hertz
verwelckt, das bludt, so er gespien undt durch den stuhlgang von sich geben,
kam nicht vom kopff, wie mr. Fagon
[2] es gemeint hatte, sondern von einem
ulcere, so der König im magen hatte undt welches auff eine ader gesetzt undt
sich zu zeiten geöffnet. Man meint auch, daß man I. M. zu viel von den
englischen tropffen geben hatt, denn er nahm sie alle tag ein, undt daß ihm
das die zwey geschwer im magen gemacht hatt. … Ich bilde mir ein, man
hatt etwaß ohne des Königs Jacobs s[eelig] wißen in Engellandt gethan,
denn der gutte König war gar nicht verlogen undt hatt mir allezeit gesagt,
er hette liberté de conscience in seinem Königreich geben, aprobirte auch
nicht was man hir wegen der religion that, kan also nicht begreiffen,
womitt er sich so verhast gemacht hatte, es seye dan, daß man unter seinem
nahmen was gethan, so I. M. nicht befohlen hatten. … Die medissance
von der gräffin von Warttenberg undt dem König in Preussen ging so weit,
daß man pretendirt, daß etliche von ihren kindern dießem König zukommen,
aber weillen, wie E. L. sagen, weder gelegenheit noch genegenheit
[3] dabey ist,
so muß es eine bloße medissance sein. Man solte dießem König ahnstatt
caffé chocollate drincken machen, denn der soll das contrarie vom caffé
thun; aber da were vielleicht der lieben Konigin nicht mitt gedint. I. M.
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thun woll, sich in ihrem schloß
[5] zu amusiren; daß die haubtstige ist vergeßen
worden, wirdt zu einem divertissement dinen, so viel desseins drüber zu
machen…