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Brief vom 20. Mai 1704

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


533.


[075]
Versaille den 20. May 1704.
… Mons. de Meaux[1] buch von l’exposition de la foy catholique habe ich nicht zu sehen bekommen, denn alle bücher von religionssachen kommen mir langweillig vor; was er aber gegen mad. Guion[2] geschrieben, habe ich geleßen, denn es ist possirlich. Nun wirdt woll alles von der religionsach auffhören, nun sich die fanatiquen[3] dem König ergeben haben. Churpfaltz[4] ist ein gutter herr, allein ich halte I. L. nicht vor einen gar gutten noch schlawen rahtgeber, oder ich bin sehr betrogen. Ich kan nicht glauben, daß es den armen Pfältzern viel nutzen wirdt, daß Hollandt sie vor 6 jahren in ihren schutz genohmen, denn allem ahnsehn nach wirdt woll dortten allezeit das theatre vom krieg sein… Die Camissaren[5] ergeben sich dem König undt bitten alle umb gnadt, also wirdt dießer krieg gantz zum endt sein; 500 haben sich zu ostagen[6] ergeben undt 400 begehren auß dem landt zu ziehen mitt hab undt gutt. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 20. Mai 1704 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 75
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0533.html
Änderungsstand:
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