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Brief vom 5. März 1705

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


565.


[101]
Versaille den 5. Mertz 1705.
… Umb die warheit zu bekenen, so ist es mir nicht leicht, daß E. L. dieße reiß den cronprintzen[1], Dero enckel, nicht gesehen haben, denn E. L. hettens, fürchte ich, nicht außstehen können, dießes printzen betrübtnuß zu sehen, auch were es gar zu ein abscheülich spectacle geweßen, wenn der cronprintz seine fraw mutter s[eelig] in dem standt gesehen, wie sie nun ist, das hette I. L. ahn Dero gesundtheit schaden können, finde also, daß der König, sein herr vatter, hirinen gar vorsichtig gehandelt hatte, I. L. vor dießmahl nicht zu erlauben, nach Hannover zu kommen. So ein gutt naturel, wie dießer printz hatt, findt man woll selten, in dem alter insonderheit, muß E. L. undt seiner fraw mutter s[eelig] nachschlagen. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 5. März 1705 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 101
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0565.html
Änderungsstand:
Tintenfass