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Brief vom 10. Juni 1706

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


603.


[134]
Versaille den 10. Juni 1706.
… Solche revolutionen, alß seyder 20 jahren vorgehen, seindt unerhört; die Königreiche von Engellandt undt Spanien endern so schleünig alß wenns nur commedien weren. Ich glaube, daß, wenn die nachkommen unßere zeitgeschichte leßen werden, werden sie es vor romans halten undt gar [135] nicht glauben können. … Ich glaube, daß unßer König verwundert sein würde, wenn ich I. M. sagen solte, daß ich die gantze conversation weiß, so I. M. mitt Cavalié[1] gehalten haben. Die preuve undt der beweiß von I. M. gutte religion ist leyder nicht mehr gültig, Tallar undt der marechal de Villeroy haben das contrarie bewießen. Ich finde aber gehertzt ahn Cavallié, daß er dem König ins gesicht hatt sagen dörffen, wo er seine waffen undt munition bekommen. Villar mag vielleicht dem Cavalié mehr versprochen haben, alß der König ihm befohlen. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 10. Juni 1706 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 134–135
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0603.html
Änderungsstand:
Tintenfass