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Brief vom 18. Juli 1706

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


610.


[140]
Versaille den 18. Julli 1706.
… Es kan scheinen, daß man viel redt, wenn man bey dem Churfürsten von Braunsweig ist, der nie spricht, aber nicht auß fehler von verstandt, sondern I. L. verachten die leütte zu sehr, umb mitt sie zu reden. Vor dießem deüchte mich mons. Gertz[1] nicht timide; des Churfürst froid muß ihn in eyß verwandelt haben. Daß I. L. der Churfürst aber E. L. befehl nicht considerirt, kan ich nicht an I. L. loben, es kan ihm kein glück bringen, er thut sich hirin mehr tort, alß ahn E. L.; bißher seindt E. L. von maniglich mehr estimirt worden alß er … Es geht unßerm König in Spanien wie das teütsch sprichwort sagt:
Wenn soldatten sieden undt braten,
Und die geistliche zu weltlichen sachen rahten,
Und die weiber führen das regiment,
Das nimbt selten ein gutt endt
[2]
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 18. Juli 1706 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 140
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0610.html
Änderungsstand:
Tintenfass