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Brief vom 30. Oktober 1707

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


644.


[168]
Versaille den 30. October 1707.
… Ich fürcht, der König in Schweden wirdt so lang kriegen, biß er selber drauff geht. Er hatt dem schwedischen pfaltzgraff so zu Strasburg ahn eine pfaltzgräffin von Feldentz geheüraht[1], so noch lutherisch ist, offrirt, mitt seiner gemahlin nach Schweden zu kommen undt wider lutherisch [zu] werden, so wolle er ihn zum erben einsetzen. Was drauß werden wirdt, weiß ich nicht. Der graff Zobor[2] muß gespürt haben, daß der König in Schweden die lustige leütte liebt, oder er hatt den König in Schweden vor einen wilden gehalten, so alß wollen, daß man in der qual singen undt pfeyffen solle. Es ist doch etwaß, daß sein ahnschlag ahngangen undt ihm die freyheit wider erworben hatt. Ich kan nicht begreiffen, was der König in Preussen mitt Neuchatel thun will, er solte es dem gutten margraffen von Durlach geben alß ein lehen. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 30. Oktober 1707 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 168
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0644.html
Änderungsstand:
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