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Brief vom 14. Juni 1711

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


761.


[277]
Marly den 14. Juni 1711.
… Die Keyßerin Amelie[1] hatt hir alß passirt vor eine person, so sehr woll schreibt; sie jammert mich woll von hertzen. Des Keyßers fraw [278] mutter[2] aber hatt unßerm König einen dollen brieff geschrieben, so der König nicht ahngenommen; indem sie ihm part von des Keyßers todt gibt, setzt sie drin, daß ihr sohn, König Carl[3] zum Keyßerthum erwehlt sey worden undt setzt drin: König Carl, König in Spanien, vergist keins von allen spanischen Königreichen, wie auch Indien; das nimbt man hir vor eine insulte. Mich deücht, weillen die Keyßerin die hofflichkeit hatt haben wollen, dem König mitt eygener handt zu berichten ihres elsten sohns todt undt ihres zweyten sohns eingang zum Keyßerthum, hette sie nur schlechthin sagen sollen: ihr sohn, König Carl were zum Keyßer erwehlt, ohne die legende von allen titteln daher zu setzen, welches hir sehr insultant ist. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 14. Juni 1711 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 277–278
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0761.html
Änderungsstand:
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