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Brief vom 8. November 1713

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Kurfürstin Sophie von Hannover


818.


[331]
[8. November 1713].[1]
… Unßer König liebt den zimet sehr, aber amber konnen I. M. gar nicht leyden; sobaldt sie waß wollrichendes richen, kompt ihnen ein schweiß undt kopfftrehen ahn, man muß gleich papir brenen. Mich deücht, der verstorbene König in Preüssen würde beßer gethan haben, seine 50 uhren unter seinen frawenzimmer außzutheyllen undt die tabattieren unter seine cavalier, alß alles auffzuheben. Der König in Preüssen, so nun regirt, soll ein wenig fett sein, wenn das ist, mag man nicht steygen. Das eintzige, so vor Salsthal[2] zu forchten ist, ist der brandt, weill alles von holtz ist; würde man die schönen sachen nicht salviren können? Hannover muß seyder meiner zeit sehr zugenohmen haben; die catholische kirch wirdt ein groß ornement machen, man mag nur 3 altar ’nein setzen, so kan man ja so viel meßen haben alß man will … Louisse[3] hatt kein unrecht, zu sagen, daß I. L. der Churfürst ein großer herr: zu der Göhr seien alle tag 330 personen zu ernehren, das ist magnifiq; thete es jemandts hir, setzte man es in alle gazetten …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 8. November 1713 von Elisabeth Charlotte an Sophie von Hannover
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann, Band 2 (1891), S. 331
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d08b0818.html
Änderungsstand:
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