Brief vom 4. März 1670

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Heidelberg den 4. mertz 1670.

… Ich muß mein lieb fraw Harling doch sagen, wie daß mein bruder undt ich in unßer rechnung sein zu kurtz kommen: wir haben sollen auf die Faßnacht lauter götter undt göttinen sein, undt weilen es damahls noch zu kalt war, ist es noch 10 tag aufgeschoben worden undt hat als gesteren 8 tag sein sollen, undt waren alle unßere kleider schon fertig. Mein bruder war Mercurius undt ich Aurora, die Landas^[1] Diane, jungfer Kolb^[2] Ceres, suma sumarum wir waren lauter götter, göttinen, schäfer undt nimphen. Die triumphwagen waren schon alle fertig undt hat nichts mehr gefehlt als nur Donerstag, daß wir es gespilt hetten, so kam eben mitwogen die zeitung, daß der König in Denemark^[3] gestorben, so seindt auß lauter götter lauter sterbliche menschen worden. Doch hat man unß alle auf 6 wochen vertröst, undt wan dan nichts darzwischen kompt, so kan mir fraw Harling nur berichten, ob sie gerne frühe aufstehen will oder nicht, dan weil ich aldan die pforten des tags werde in meiner macht haben, will ichs nicht eher aufmachen als wan sie will. Wan wir spülen, will ich ihr auch ein exemplar schicken von alle personen undt was sie im spill geweßen.
Ich bitte, mein hertzlieb fraw Harling wolle doch am elsten princen^[4] sagen, daß ich förchte, wan die kleine printzes^[5] von Hanover wirdt etwas [010] größer werden, daß sie mir möge die schue außtreten, undt daß ich schon anfange, mit ihr umb den printzen zu eiferen, aber daß er doch bedencken soll, daß ich die erste versprechung habe. Die anderen printzen wie auch das printzesgen laße ich auch dinstlich grüßen. Ich bin vorgestern mit mein bruder bey Mons. Pireville zu gevatter gestanden undt hat er unß sehr wohl tracktirt, denn wir bey ihm zu nacht geßen haben. …