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Brief vom 22. Februar 1676

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Anna Katharina v. Harling, geb. v. Uffeln


29.


[029]
St. Germain den 22. februari 1676.
… Ob ich zwar noch sehr schwach von meiner kranckheit bin undt sehr schwindelich von einem großen machtigen brieff, so ich alleweil ahn matante geschrieben habe, so will ich doch dieße post nicht vorbey gehen laßen ohne euch ein par worte zu sagen, nehmlich daß ich von hertzen froh bin, daß ihr wider bey gutter gesundtheit seit, undt daß ich von hertzen wünsche, daß ihr jetzt noch viel jahre dabey verbleiben möget undt nicht mehr in den ellenden standt kommen, worinnen ihr geweßen. Es war mir recht angst vor euch. Meine bursche befinden sich gottlob jetzt recht woll, allein dießes Henschen im keller, das ich jetzt trage[1] macht sich maußiger als keines von den großen, glaube aber, daß ich auch jetzt krencker bin, weilen es sich jähret, daß ich meine große kranckheit gehabt habe, denn es seindt incommoditeten, so sonsten nicht von schwangersein herkommen. … Jetzt fang ich ahn wider waß beßer zu sein, kan wider eßen undt schlafen, welches ich lange nicht gekont habe. Wan ich nicht so gar kranck geweßen were, hette ich euch eher auf ewer schreiben geantwortet; aber heüte ist es mir unmöglich, mehr zu schreiben. Adieu, mein hertzlieb jungfer Uffel, glaubt, daß ich allezeit verbleibe … [030]
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 22. Februar 1676 von Elisabeth Charlotte an Katharina v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 29–30
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d09b0029.html
Änderungsstand:
Tintenfass