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Brief vom 10. April 1698

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Anna Katharina v. Harling, geb. v. Uffeln


79.


[067]
Paris den 10. aprill 1698.
… Ich verlange zu vernehmen, wie ma tante sich nach der begräbnuß finden wirdt, denn das ist noch ein grausamer tag, welcher I. L. sehr ins hertz schneiden wirdt. Ich bin fro, daß ich noch so bey patte[1] in gnaden bin; daß I. L. mich nach Herrnhaußen wünschen, davor bin ich patten recht obligirt, denn das ist woll waß ich in der welt ahm meisten wünschte, sehe aber leyder wenig aparentz, daß es geschehen könte. … Graff undt gräffin Platen[2] werden nun wegen ihres sohns in ruhen sein, denn alles ist gottlob zum endt;[3] ich hab mein bestes dabey gethan; seine fraw wirdt [068] nun nichts mehr zu förchten haben undt ruhig niederkommen können, denn ich hoffe, daß zwey avanture, so ihr mann hir schon gehabt hat, ihn werden klüger machen. Alle, die meiner lieben jungfer Uffel niece kennen, rühmen sie über die maßen. … Es ist mir recht leydt zu vernehmen, daß ihr ahn einem stock geht undt Mons. Harling auch, hoffe aber, daß das schöne frühlingswetter euch beyde so stercken wirdt, daß ihr beyde die stöcke weg werfen werdet. Man ruft mir zur tafel. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 10. April 1698 von Elisabeth Charlotte an Katharina v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 67–68
Onlinetext URL: https://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d09b0079.html
Änderungsstand:
Tintenfass