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Marly den 22. Julli 1714.
… Mons. Harling konte woll nicht ahn meiner abscheülichen
betrübtnuß zweyfflen, denn er hat zu allen zeiten gesehen, wie sehr ich ma tante
[1]
bin attachirt geweßen undt hertzlich geliebt habe; auch werde ich dießen
abscheulichen verlust all mein leben entpfinden. Die teutsche vers finde ich
so schön, daß ich nicht laßen kan, Mons. Harling zu bitten, mir doch den
autheur davon zu nennen; bedancke mich sehr, sie mir geschickt zu haben.
Es ist woll ma tantes leiblich contrefait, kein mahler könte es so woll
treffen; ich werde es all mein leben behalten. Ich wuste nicht, daß I. L.
der Churfürst zu Pirmont geweßen waren. Ich erinere mich, daß ich ahn
dem ort eine große betrübtnuß gehabt habe, wie man mir die gutte fraw
von Harling genohmen undt Mad. Trelon
[2] geben; mad. Harling blieb zu
Ohsen
[3] mit den 2 printzen… Man fürcht den todt wenig, wenn man
davon reden kan wie mons. de Harling thut; ich wünsche ihm alles waß
ihm nutz undt seelig mag sein…