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Brief vom 28. November 1715

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Friedrich v. Harling


31.


[096]
Paris den 28. november 1715.
… Gestern kam der Duc de Milfort[1] her undt sagte, daß der Duc d’Argille[2] hette verhindern [wollen], daß die troupen, so sich zu dem Comte de Mar[3] schlagen wollen, undt hette den general Carpenter mit ein groß detachement geschickt, die conjunction zu verhindern, allein der schottische general, deßen nahmen ich nicht behalten[4], hat den general Carpenter durchauß geschlagen.[5] Der chevalier de St. George soll auch glücklich in Schottland ahnkommen sein. Habe ich nicht recht gehabt, vor König Jörgen in sorgen zu sein, wie er König in Engellandt geworden? undt zu wünschen, daß er von einem andern Königreich König were, aber nicht in Engellandt? Ich kenne die teüffels-Engellander gar zu woll, umb ihnen ein haar zu trawen… Man hat hir sagen wollen, die alliirten hetten die insel Rügen eingenohmen, aber das ist nicht confirmirt worden. Es ist mir leydt, daß der König in Schweden so opiniatre geweßen; ich fürchte, er wirdt es thewer bezahlen. Die heros seindt nicht unsterblich, weilen Hercules selber verbrandt ist…
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 28. November 1715 von Elisabeth Charlotte an Friedrich v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 96
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d10b0031.html
Änderungsstand:
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