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Brief vom 30. Oktober 1718

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Friedrich v. Harling


63.


[122]
St. Cloud den 30. october 1718.
… Mein capitaine des gardes[1] hat sich nicht anderst aufführen können; aber ich hoffe, daß es ihn nicht wirdt ruinirt haben, denn in der provintz ist es nicht so thewer leben, alß hir; solche reißen geschehen nur einmahl, aber es ist gantz nohtwendig geweßen, denn man hat ihm gerechtigkeiten disputiren wollen; drumb hat er hingemüst, umb von allem possession zu nehmen, damit man ihm nichts mehr disputiren mag. Da kompt sein neveu herein; ich frage ihn, waß ihm seine reiße gekost? Er sagt, sie hette ihm 2000 thaller gekost. Das wirdt sich schon wider finden undt ist nicht, wie man hir sagt, la mer à boire.[2] … Es ist secret de la commedie[3], daß des Königs 4 bastardkinder der Montespan kinder sein[4], aber es mag niemandts sagen, denn mein sohn hat eins von dießen kindern zur gemahlin, Mons. le Duc die andere zur fraw mutter, undt die mogten nicht gern den Montespan zum groß- undt schwigervatter haben. … [123]
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 30. Oktober 1718 von Elisabeth Charlotte an Friedrich v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 122–123
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d10b0063.html
Änderungsstand:
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