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Brief vom 29. Dezember 1720

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Friedrich v. Harling


118.


[181]
Paris den 29. december 1720.
… Mir gefällt sommer undt winter das landtleben, undt were es nicht, umb die gutte ehrliche Pariser zu contentiren, were ich noch zu St. Cloud; ich bin gewiß den leütten verobligirt, sie machen mehr wercks auß mir, alß ich wehrt bin. Die lufft ist mir nicht zum besten hir, gibt mir abscheüliche grempf biß in den rücken, daß ich mich oft nicht rüren kan noch bücken, aber Gedult überwindt buttermilch. Die Pariser haben kürtzlich zwey vergnügen gehabt, das eine ist, daß das parlament von Pontoise wider kommen undt au palais ist; das ander ist, daß Mons. Law auß Franckreich weg ist, umb nicht wider zu kommen; er ist zu Brussel sehr woll entpfangen worden, der gouverneur hat seinen sohn undt ihn ahn seiner taffel eßen machen, mit kutschen einhollen laßen undt abendts ins opera geführt. … Es ist heütte zu spät, über die geister zu raisoniren, aber weilen wir biß Mitwog ein nagelneües jahr ahntreten, wünsche ich Mons. Harling ein glückseeliges, gesundtes undt vergnügtes jahr undt daß er es über hundert bringen möge mit gesundtheit. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 29. Dezember 1720 von Elisabeth Charlotte an Friedrich v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 181
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d10b0118.html
Änderungsstand:
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