Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans

Liselotte von der Pfalz

 

Elisabeth Charlotte von Pfalz-Simmern (ein Zweig des Hauses Wittelsbach)
EC 1690
Bildquelle ca. 1690
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  • geboren 27. Mai 1652 in Heidelberg
  • Vater: Karl Ludwig von Pfalz-Simmern, Pfalzgraf bei Rhein und Kurfürst
  • Mutter: Charlotte von Hessen-Kassel, Kurfürstin
  • verbrachte die Zeit von Juni 1659 bis Juli 1663 bei ihrer Tante Sophie in Hannover und Iburg bei Osnabrück
  • verheiratet 16. November 1671 in Metz mit Philipp, Duc de Orléans; Bruder des Königs Louis XIV.
  • Nachkommen
    • Alexandre-Louis (1673–1676), Duc de Valois
    • Philipp II. (1674–1723), Duc de Chartres, seit 1701 Duc de Orléans; 1715–1722 Regent von Frankreich für den minderjährigen Louis XV.
    • Élisabeth Charlotte (1676–1744), verheiratet 1698 mit Herzog Leopold von Lothringen; Mutter von Kaiser Franz I.
  • verwitwet 9. Juni 1701
  • gestorben 8. Dezember 1722 in Saint-Cloud bei Paris

Elisabeth Charlotte von Pfalz-Simmern, heute besser bekannt als Liselotte von der Pfalz, wurde 1652 in Heidelberg geboren. Vier Jahre (7. bis 11. Lebensjahr) lebte sie bei ihrer Tante, Herzogin (später Kurfürstin) Sophie von Hannover, in Hannover und Iburg bei Osnabrück. Im Alter von 19 Jahren wurde sie aus politischen Gründen mit dem Bruder des französischen Königs, Herzog Philipp von Orléans verheiratet. Von da an lebte sie 50 Jahre bis zu ihrem Tode am Hof Ludwigs XIV. Ihr Sohn, Philipp II. von Orléans, regierte Frankreich sieben Jahre lang für den minderjährigen König Ludwig XV. Durch ihre Tochter war sie Großmutter des deutschen Kaisers Franz I., Gatte von Maria Theresia, und dadurch eine Vorfahrin aller späteren Mitglieder des Hauses Habsburg-Lothringen.

Der kurze Name Liselotte rührt von ihrer Kindheit her, so wurde sie von ihren Verwandten und Personen ihres nächsten Umfeldes gerufen. In ihren Briefen taucht der Name nur in Schreiben an ihre Tante Sophie und an ihre frühere Erzieherin, Frau von Harling, auf, um an Kindertage zu erinnern. Ihre Briefe signierte sie konsequent mit Elisabeth Charlotte, mit einer Ausnahme: Ein Schreiben an ihren Halbbruder Karl Ludwig unterschrieb sie mit Elisabeth Charlotte oder Liselotte, wie Ihr wollt, was darauf schließen lässt, dass sie es nicht besonders schätzte, mit Liselotte angesprochen zu werden. Die Beifügung von der Pfalz hat sich erst in späterer Zeit, wahrscheinlich Ende des 19. Jahrhunderts, eingebürgert.

Liselotte von der Pfalz soll nach verschiedenen Schätzungen und Hochrechnungen 40 000 bis 60 000 Briefe geschrieben haben, wovon etwa 5750 überliefert sind. Dabei handelt es sich zum größten Teil um private Briefe an ihre Verwandten in Deutschland. Sie berichten vom Alltag, den Sorgen und Beschwerden der Schwägerin des Sonnenkönigs Ludwig XIV., und den Zeitereignissen die sie berührten. Die Briefe sind eine Quelle für die Geschichte der zweiten Hälfte des 17. und den Anfang des 18. Jahrhunderts, aber auch den Kulturhistorikern, Sprachwissenschaftlern, Soziologen und selbst der Klimaforschung können sie Einsichten und Daten über diese Zeit liefern.


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