Briefe der Liselotte von der Pfalz

Hier sollen Briefe der Liselotte von der Pfalz veröffentlicht werden.
Auszüge aus den Briefen, Auswahlen und Zusammenstellungen mit den unterschiedlichsten Zielsetzungen gibt es viele. Ziel dieser Online-Edition ist eine möglichst vorlagengetreue Wiedergabe aller urheberrechtsfrei zugänglichen, deutschsprachigen Briefe.

Zur Zeit stehen Briefe zum Lesen bereit.

ZITAT DES TAGES
aus einem Brief vom 10. Januar 1709 an Sophie von Hannover
über den Jahrtausendwinter von 1708/1709

Es ist eine solche grimige kälte, daß es nicht außzusprechen ist; ich sitze bey einem großen fewer, habe einen schirm vor die thüren, so zu sein, einen zobel auff den halß, ein bärensack auff meine füß, undt alleben woll zittere ich vor kälte undt kan kaum die feder halten.

Es ist eine solche grimmige Kälte, es ist nicht zu sagen; ich sitze bei einem großen Feuer, habe einen Schirm vor der Tür, einen Zobel um den Hals, einen Bärensack auf meinen Füßen, und trotzdem zittere ich vor Kälte und kann kaum die Feder halten.

Elisabeth Charlotte von Pfalz-Simmern, heute besser bekannt als Liselotte von der Pfalz, wurde 1652 in Heidelberg geboren. Im Alter von 19 Jahren wurde sie aus politischen Gründen mit dem Bruder des Königs Ludwig XIV., Herzog Philipp von Orléans verheiratet. Von da an lebte sie 50 Jahre bis zu ihrem Tode am Hof des Sonnenkönigs.
Sie soll nach verschiedenen Schätzungen und Hochrechnungen 40 000 bis 60 000 Briefe geschrieben haben, wovon etwa 5750 überliefert sind. Dabei handelt es sich zum größten Teil um private Briefe an ihre Verwandten in Deutschland. Sie berichten vom Alltag am französischen Hof und den Ereignissen ihrer Zeit. Die Briefe sind eine Quelle für die Geschichte der zweiten Hälfte des 17. und den Anfang des 18. Jahrhunderts, aber auch den Kulturhistorikern, Sprachwissenschaftlern, Soziologen und selbst der Klimaforschung können sie Einsichten und Daten über diese Zeit liefern.

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