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Ich bin recht fro, daß ma tante die printzes Louise bey sich hatt, die sie sehr lieb hatt. Es ist schon halb 5 undt vor dem nachteßen muß ich noch 8 brieff schreiben, kan derowegen nichts mehr in eyll sagen, alß daß ich Euch von hertzen lieb behalte, ambrassire auch Louise.
A mad. Amalie Elisabeth, raugraffin zu Pfaltz, a Hannover.
Marly den 6 November 1707.
Hertzliebe Amelise, ich habe nicht manquirt, Gendron Ewer auffgesetztes papir zu schicken. Er schreibt mir, daß er nichts beßers wuste, alß waß er schon gerahten hette undt ich Louisse von wordt zu wordt von Fontainebleau geschriben, auch die essence [048] geschickt, weiß aber nicht, ob sie sie bekommen; den ich habe noch keine andtwort drauff bekommen. Kein fontanel woldt ich Louise rahten; den auß[er] daß es ein unsaubere sach ist, es ist auch gefahrlich, den wen sie vertruckenen, stehet man lebensgefahr dabey auß. Rossenwaßer undt saffran hatt den augen nicht schaden können; aber sie solle viel geweint haben in den röttlen, daß kont eher die ursach davon sein; den bey so schlime lufft ist alles vergifft.Ich bin recht fro, daß ma tante die printzes Louise bey sich hatt, die sie sehr lieb hatt. Es ist schon halb 5 undt vor dem nachteßen muß ich noch 8 brieff schreiben, kan derowegen nichts mehr in eyll sagen, alß daß ich Euch von hertzen lieb behalte, ambrassire auch Louise.