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Fontainebleau den 29. Sept. 1681.
E. L. bitte ich gantz demütigst umb vergebung, daß ich so lange nicht
geschrieben, aber wenn E. L. wißen könten, welch ein gethuns es hir geweßen
undt wie wenig zeit ich vor mir selber gehabt habe, so bin ich versichert, daß
E. L. mir nicht würden in ungenaden auffnehmen, daß ich nicht eher
geschrieben. … Im übrigen daß sich zu Zelle der maußdreck mitt dem pfeffer
gemischt
[1], verwundert mich nicht, denn hir im lande sehen wir ja nichts
anders täglich. Were ich zu Paris, so wolte ich E. L. baldt helffen, daß sie
patte
[2] desabussiren könten von dem maußtreck, denn ich würde woll
jemandes finden, so mir sagen würde, waß sie
[3] geschrieben; allein es ist schon
2 monat, daß wir hir sein undt morgen reißen wir weg, umb nach Nancy
zu gehen. Man meint, daß unßere reiße auff wenigst 6 wochen weren wirdt;
wir werden gar kleine tagreißen thun. Der König, mr. le dauphin undt
Monsieur werden gar in eyll gehen, umb sich bey der belägerung von
Strasburg
[4] zu finden. Dieße reiße ist unß woll unvermuhten zugestoßen, denn
vorgestern hieß es noch, daß wir alle nach Chambor
[5] solten; alle
commedianten, musicanten undt baladins seindt vor 3 tagen hingeschickt worden,
unßer dorten zu warten, undt vorgestern sagt der König auff einen stutz,
daß er nach Strasburg undt wir nach Nancy sollen. …