[074]
St. Clou den 7. September 1686.
… Von des Königs in Denemarck
[1] krieg redt man vil hir. Mad.
de Durasfort
[2] ist in sorgen vor ihren schwager, den conte de Roye
[3]; deßen
[075]
dochter, so man mad
lle de Roucy heißt, hatt eine wunderliche beschreibung
hergeschickt vom dänischen hoff, unter andern viel gar wunderlichen sachen
beschreibt sie eine fürstin, nent aber ihren nahmen nicht, kan also nicht wißen,
wer es sein muß; sie sagt, sie were bey die 60 alt, erschrecklich dick undt fett,
hette ein kindermützgen auff mitt viel grünen bändern, über das lange
cornetten, 2 lange weiße bucklen oder locken, so biß ahn ihre huffte gingen,
perlen undt über die perlen ahm halß ein incarnat bandt, vornen gebunden,
undt auff den halß ein gehl
[4] taffet schnuptuch, wie ein sackschnuptuch
geknüpfft, undt daß über das alles der teüffel nicht heßlicher seye. Die eintzigen
personnen, so nicht ridiculle weren undt woll gekleidt, seye meines bruders
gemahlin
[5] undt die Churfürstin von Saxen
[6]. Hette man aber nicht baldt
die zeittung von hamburgischen krieg entpfangen, hette man den dänischen
hoff hir lang timpanisirt
[7] auff mad
lle de Roucy ihre beschreibung. …
Mons. l’evesque du Mans
[8] ist nicht exilirt, hatt auch gar kein different
mitt dem pere de la Chaisse
[9] gehabt; ich glaube auch nicht, daß der
ertzbischoff von Reims
[10] exilirt seye; es ist woll wahr, daß er schon lang in
sein diocese ist, allein es ist ihm sonst waß widerliches begegenet mitt seiner
niepce
[11], so er bey sich im hauß hatte, die marquise de Crequi
[12], das hatt
so ein großen lerm gemacht, daß er drüber weg ist. …