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St. Clou den 7. September 1691.
… Die Engelländer haben woll groß recht, daß sie die besten chargen
bey ihrem itzigen König presentiren, denn ich glaube, sie haben ihn nur
deßwegen erwehlt. Ich bin E. L. sehr obligirt, daß es ihnen so leydt ist,
daß der gräffin von Fürstenberg zeittung nicht wahr ist
[1]: es ist leyder
weniger alß nie aparentz dazu undt der galant fürcht des großen manns
alte zot so erschrecklich, daß, wenn er schon gerne heürahten wolte, wirdt er
es sich doch deßen nicht mercken laßen, so lang er sehen wirdt, daß es dießer
damen nicht ahngenehm ist. Es entbricht ihm woll nichts, so dem ehestandt
zuwider were, wie das holländische liedt sagt, aber die forcht, so er vor dem
alten weib hatt, ist etwaß erschreckliches in seinem alter, denn er ist eben wie
ein kindt vor sie. … Ich glaube, daß meine gnade nicht lange wehren wirdt,
denn die alte zot sicht nicht gerne, daß ich woll dran bin; sie hatt woll keine
jalousie, daß ich beßer bey dem König dran sein möge, alß sie, da ist sie
woll sicher vor, aber sie forcht, daß der hoff sich ahn mich attachiren mögte,
wenn ich woll beym König were undt alle gnaden nicht durch ihren canal
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gehen mögten, undt davon ist sie jalous. Sie hatt mir eine visitte zu
Marly geben; das hatt sie woll in 3 jahren nicht gethan, bin also bißher
sehr in gnaden, forcht aber, daß man den zaun umb den gartten grüst, wie
das sprichwort sagt
[2], undt daß es endtlich meine arme kinder gelten wirdt. …